Ursprünglich haben wir geplant, von Unterseen nach Brienz zu fahren. In Brienz sind aber alle Campingplätze voll belegt und wir entscheiden uns direkt bis nach Lungern (Obwalden) zu reisen. Diese herausfordernde Strecke widmen wir unserem Freund Laurent und das deshalb, weil er in Spanien mit uns immer tolle Ausflüge plant. Gerne wäre er auch bei einer unserer Etappen mit dabei. Also Laurent, los gehts; VAYAMOS!!!!!!
Voller Motivation starten wir durch Interlaken, natürlich zuerst auf der falschen Seite vom Brienzersee (Phippu hat ausdrücklich gesagt; fahret uf der lingge Seesiite!) Unseren Hunden kommt dieser kleine Umweg – nach fünf Kilometern bemerken wir schliesslich unseren Fehler – gerade recht. So haben sie doch die Gelegenheit ihre Geschäfte zu erledigen und ihre Nasen zu beschäftigen. Zurück geht es auf die „richtige“ Seeseite Richtung Brienz. Dort angekommen, stillen wir unseren Hunger und Durst und laden die Batterien. Immer noch frohen Mutes und stolz auf unsere bereits gefahrenen 29,7 Kilometer, halten wir gespannt Ausschau auf den Brünig. In Brienzwiler überkommt uns das erste Nervenflattern. Herjeeminee, die Tanks sind leeeeeeer! Der Brünig ist noch sooo fern. Das einzige Restaurant in Brienzwiler ist seit Jahren geschlossen und uns bleibt nichts anderes übrig, als die Umgebung nach einer Steckdose abzuklappern. Bei Alice in ihrem Paradiesli finden wir nette Unterhaltung, Strom und von Bäckermeister Kai (4-Jahre) staubige Sandkuchen serviert. Froh und dankbar für Engel wie Alice, nehmen wir gestärkt den Brünig endgültig in Angriff. Die siebte Brünigkurve gibt uns den Rest. Danis Rollstuhl will nicht mehr und bleibt mitten auf der Fahrbahn stehen. Tot, toter geht nicht mehr, noch nicht mal ein Lämpchen blinkt. Die Autos rasen nur so an Dani vorbei und die denkt sich; hoffentlich sehen die mich! Es dauert einen Moment bis ein Fahrer und später Esthy zu Hilfe kommen. Gemeinsam schieben sie den schweren Rollstuhl (mit Inhalt 🤣😂) in die sichere schattige Autobucht. Vielen Dank, dem netten, hilfsbereiten Autofahrer. Alle Versuche, den Rollstuhl wieder zur Arbeit zu motivieren, scheitern kläglich. Ein Notfall-Einsatz von Cornelia mit LeDuc ist unumgänglich. Rollstuhl, sein Inhalt und die Hunde kurzerhand eingeladen, gehts doch noch über den Brünig. Eine fehlt noch……… Esthy, sie fährt mit ihrem Cargi im Alleingang über den Pass. Schliesslich kommen wir, alle fast gleichzeitig und wohlbehalten in Lungern an. Appetit hat niemand mehr, aber feiern, dass alles am Ende gut ausgegangen ist, das geht immer.
Lieber Laurent, diese Etappe verlief etwas anders als geplant…Es ist sicher die spektakulärste und ereignisreichste bis heute! In Gedanken warst Du bei uns. Auch wenn ich die letzten Kilometer nicht selber fahren konnte, bezwungen habe ich ihn trotzdem, diesen Brünigpass!