Erfahrt hier aus unseren Portraits, WER sich auf die Abenteuerreise begibt.
Ich heisse Daniela Moser und ich bin am 15.01.1969 in Steißlage, sprich mit dem Hinterteil voran, geboren. Was zu Sauerstoffmangel führte. Bei diesem sterben bei manchen Neugeborenen viele, bei anderen nur wenige oder gar keine Hirnzellen ab. Daraus entsteht eine Cerebrale Parese, kurz CP oder im Volksmund eine cerebrale Lähmung. Diese kann sich sowohl nur körperlich, wie auch geistig auswirken.
In meinem Fall bedeutet das, dass mein Zentrum für die Koordination, den Gleichgewichtssinn, die Feinmotorik und das Sprachzentrum stark bis schwach betroffen sind. So kann ich zwar mit Unterstützung auf meinen Beinen stehen und sogar ein paar Schritte gehen. Aber meine unkontrollierbaren Bewegungen machen ein selbstständiges und freies Gehen unmöglich.
Überhaupt ruckt und zuckt mein ganzer Körper ständig und macht, was er will (diese Zuckungen werden auch Spastik oder Dystonie im Wechsel genannt). Zum Beispiel greife ich mit meiner linken Hand (die Rechte funktioniert gar nicht) immer wieder mal ins Leere, bevor ich kräftig zupacken kann. Je aufgeregter ich bin, umso schlimmer.
Am wenigsten betroffen ist mein Mundwerk, abgesehen von der leicht undeutlichen Aussprache. Alles, was andere mit ihren Händen tun, mache ich mit meinem Mund. So tippe ich auch diese Zeilen mit einem Stab im Mund auf meiner Computertastatur. Am leichtesten jedoch fällt mir das Sprechen; Ich spreche viel! Ich spreche gut! Und ich spreche gern!
Im Alltag bin ich bei sämtlichen Verrichtungen auf Hilfe von meiner Familie, meinen Freundinnen, meinen Assistentinnen und meinem Hund Ivo angewiesen.
Trotz meinem ärztlich attestierten „Dachschaden“ darf ich von mir behaupten, wie viele meiner Mitmenschen „noch alle Tassen im Schrank zu haben“, auch wenn die geplante Reise kurzzeitig was anderes vermuten lässt.
Wegen meinem schweren Geburtsgebrechen bin ich seit jeher von der Invalidenversicherung abhängig. Neben sämtlichen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel meinen Rollstühlen für drinnen und draussen, beziehe ich von ihr eine volle IV-Rente und die höchste Stufe Hilflosenentschädigung. Dazu erhalte ich den Assistenzbeitrag, dank dem ich meine AssistentInnen jeden Monat entlohnen und ein selbstbestimmtes Leben ausserhalb einer Institution führen kann.
Ebenfalls bin ich bei der Gemeinde Bezügerin von Ergänzungsleistungen, damit ich in dem (von meiner Mutter geerbten) eigenen kleinen Haus leben kann und über die Runden komme. Paradoxerweise kommt den Steuerzahler diese Wohnform günstiger, als eine Unterbringung im Heim.
Ich habe fünf Assistentinnen angestellt, die mich im Alltag tatkräftig unterstützen. Somit führe ich meinen eigenen kleinen Betrieb, wobei mir meine kaufmännische Ausbildung eine gute Grundlage bietet. Zudem habe ich mir Führungskompetenzen in diversen Weiterbildungen angeeignet.
Meine positive Lebenseinstellung und meine Lebensfreude öffnen mir immer wieder neue Türen im Leben. Ich freue mich auf das, was noch kommt!
Ich heisse Esther Lattmann und bin am 19.03.1983 ganz normal geboren. Trotzdem habe auch ich einen leichten Dachschaden. Als mir meine beste Freundin Dani von ihrer Idee erzählt hat, war mir sofort klar: Da bin ich dabei!!!
Seit meinem 15. Lebensjahr bin ich beruflich und mit Herzblut im sozialen Bereich tätig. Trotzdem will ich nicht als Wollsocken- Birkenstock- Sozi wahrgenommen werden. Denn es ist nicht die Behinderung von Dani, die uns verbindet…auch wenn wir uns vor über zwanzig Jahren im Rahmen eines Praktikums kennengelernt haben. Seit damals ist sie als Mensch, Freundin, Mentorin und Frau nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.
Es war immer ein Wunsch von mir, eine grosse Reise zu unternehmen. Eine Reise, die man nur einmal im Leben macht. Mit Dani ist eben alles möglich!!!
Mein Arbeitgeber unterstützt mich darin, dass ich mich drei Monate vom Alltag loslösen und andere Abenteuer bestreiten kann.
Dass mich Samu, mein sechsjähriger Boxerrüde dabei begleiten wird, macht die ganze Challenge für mich rund. Auch die vielen Freunde zu treffen, die ich durch Dani in Spanien kennen lernen durfte, machen das Ziel unserer Reise zu einem ganz speziellen Erlebnis.
Ivo
Ich bin Ivo und ich wurde am 27. April 2011 geboren. Mit meinem Stockmass von 48 cm gehöre ich zu den Königspudel oder, wie Dani gerne sagt, Prinzenpudel.
Im Alter von zehn Wochen kam ich zu Dani. Ich habe mich für sie entschieden, weil ich es so cool finde, auf dem Elektrorollstuhl mitzufahren.
Es macht mir überhaupt nichts aus, Dani im Alltag zu helfen. Wenn sie nach Hause kommt, bringe ich ihr zur Begrüssung die Finken. Auch die Schuhbändel mache ich ihr auf und ich ziehe ihr die Jacke aus. Ach ja, wenn etwas zu Boden fällt, hebe ich es für Dani auf und lege es ihr auf den Schoss.
Ich liebe die Spaziergänge mit ihr und freue mich, dass ich auf die Reise mit darf und auch mein Freund Samu mit von der Partie ist.
Samu
Ich bin Samu, ein Deutscher-Boxer-Rüde und bin am 11. Oktober 2013 in der französischen Schweiz geboren.
Trotz dem Besuch von vielen Hundeschulen und der Begleithundeprüfung, bin ich ein sehr eigenwilliges Exemplar. Gegenüber Menschen bin ich die Liebe in Person und scheue mich nicht meine überschwängliche Freude kundzutun.
Meinen Artgenossen gegenüber bin ich nach einem schlechten Erlebnis sehr skeptisch eingestellt und finde, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Ausser Ivo und ein paar ausgesuchte Freunde finde ich andere Hunde eher doof.
Ich bin der geborene Clown und ein typischer Boxer: Nie schlecht gelaunt und jeder Tag ist ein Abendteuer für mich. Seitdem ich Esthy fast jeden Tag zur Arbeit begleiten darf, geniesse ich es, mitten in den Kindern und Jugendlichen zu sitzen und den Trubel gelassen zu beobachten.
Esthy sagt, sie kann sich ein Leben ohne mich nicht vorstellen und ich stehe immer an erster Stelle. Klar, dass ich dementsprechend auch mit auf die Reise darf. Das wird DAS Erlebnis meines Lebens!